Feldtag Lietzen 2025
/ Lietzen
Der Feldtag 2025 stand im Zeichen der Bodengesundheit und einer zukunftsfähigen Bodenbewirtschaftung im Kontext des Klimawandels. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Praxisversuchs Lietzen luden das ZALF-Netzwerk und die Komturei Lietzen gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Beratung und Praxis zu einem vielseitigen Fachprogramm ein – mit Vorträgen, praktischen Demonstrationen und Raum für Austausch. Die Veranstaltung richtete sich an Landwirt:innen, Studierende sowie Unternehmen mit Interesse an Themen wie Bodengesundheit im Klimawandel, reduzierter Bodenbearbeitung , mechanischer Unkrautregulierung und Methoden zur Bodendiagnostik.
Wann: Donnerstag, 4. September 2025, 9:00 bis 15:30 Uhr
Wo: Komturei Lietzen & Langzeitversuchsfläche zur reduzierten Bodenbearbeitung
Finales Programm
Finden Sie hier zusätzliche Materialien, welche von unseren Vortragenden und Ausstellenden zu Verfügung gestellt wurden:
Gesteuerte Drainage: Mit dem Winterregen für den Sommer vorsorgen:
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Potenziale und Handlungsansätze für Humusaufbau in Ackerböden:
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Der Schlüssel zur präzisen Düngung: Bodentextur in hoher Auflösung:
3D-Bodentexturkarten IGZ Bodenarten IGZ Bodenartenkarten IGZ
Gefügeatlas und Bodenleben:
Bodenleben Bodengefüge Code Gefügeatlas
Im brandenburgischen Lietzen forscht das ZALF seit 30 Jahren an der reduzierten Bodenbearbeitung. Bei der Vorstellung der Ergebnisse zum Jubiläum des Langzeitversuchs wurde deutlich: Die Lösung liegt selten klar auf der Hand, für den Landwirt hat jedes Anbausystemseine Vor- und Nachteile. Hier richtig abzuwägen, bleibt eine Daueraufgabe.
(von Johanna Michel)
Einen der längsten Praxisversuche zur reduzierten Bodenbearbeitung führt das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im Osten Brandenburgs durch. Zum 30-jährigen Jubiläum des Versuchs hat die Forschungseinrichtung vor Ort in Lietzen die wichtigsten Ergebnisse präsentiert. Sie spiegeln wider, wie umfangreich die Suche nach der besten Bewirtschaftungsform ist – und dass die Lösung nicht nur von Betrieb zu Betrieb, sondern auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist.
Im Fokus steht dabei die Bodengesundheit – ein allgemein anerkanntes Interesse. Frank Ewert, Wissenschaftlicher Direktor des ZALF, machte darauf aufmerksam, welche Komplexität sich hinter diesem Begriff verbirgt. So ziele die Bodengesundheit nicht nur auf die Ertrags- und Produktionsgrundlagen, sondern auch auf Funktionen wie die Kohlenstoff- und Nährstoffspeicherung, das Halten von Wasser sowie die Wasserreinigung – beispielsweise von Nitrat oder Antibiotika. Außerdem spiele die Biodiversität eine wichtige Rolle für die Bodengesundheit, weil der Boden selbst Lebensraum für Mikro-, Meso- und Makrofauna ist und er durch seine Bewirtschaftung einen Einfluss auf angrenzende Ökosysteme ausübt.
Inmitten dieser vielfältigen Funktionsbereiche sei das Problem der Bodendegradierung entsprechend groß. Neben Bewirtschaftungsweisen, die sich stark auf den Boden auswirkten, trage auch der langfristige Trend der Klimaerwärmung zur Degradierung bei. Trockenjahre bekommen Landwirte heute viel mehr zu spüren, erklärte Ewert. Mit seinen Sandböden steht Brandenburg an der Schwelle zu Produktionsbedingungen, unter denen es schwierig ist, Landwirtschaft zu betreiben.
„Brandenburg ist ein Grenzstandort geworden“, so der ZALF-Direktor. In der Lausitz gebe es teilweise bereits semiaride Zustände, also trockene Gebiete, in denen viel Wasser verdunstet und Dürren die Gefahren von Desertifikation erhöhen, was eine bedenkliche Entwicklung sei.
30 Jahre ohne Pflug
Aus seinem 30-jährigen Praxisversuch in Lietzen hat das ZALF nun Erkenntnisse darüber gewonnen, wie eine reduzierte Bodenbearbeitung den Landwirten helfen kann, mit den erschwerten Bedingungen besser umgehen zu können. Es ist einer von nur wenigen Langzeitversuchen zum Thema in Deutschland. Seit 1995 wird hier untersucht, wie sich die reduzierte Bodenbearbeitung auf Erträge, Bodengesundheit und Umwelt auswirkt.
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